Die Einsatzeinheiten NRW
Die multifunktionalen Einsatzeinheiten (EE) sind in der Lage, bei Schadenereignissen jeder Größenordnung schnell und flexibel, abgestimmt auf die bereits bestehenden Strukturen des Rettungsdienstes und der Feuerwehren, den betroffenen Menschen gezielt zu helfen.
Ansprechpartner
Frau
Annika Sassenberg
Telefon: (0571) 21330
a.sassenberg@drk-minden.de
Kutenhauser Str. 4
32425 Minden
Was sind Einsatzeinheiten?
Veränderungen der politischen Gegebenheiten in Europa, begleitet von einschneidenden Änderungen der politischen Vorgaben im Zivil- und Katastrophenschutzes, sowohl finanzielle als auch strukturell, und die insbesondere im Bereich des Rettungsdienstes in den vergangenen Jahren veränderten Hilfeleistungsstrukturen haben eine Anpassung des Leistungsangebotes des Deutschen Roten Kreuzes erforderlich gemacht.
Die Größe der bisher bestehenden Einheiten des Sanitäts- und Betreuungsdienstes des Katastrophenschutzes, ihre langen Alarmierungszeiten und ihre stark auf den Zivilschutz abgestimmte Ausstattung und Ausbildung haben dazu geführt, dass diese Einheiten bei der Bewältigung von Schadensereignissen in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger zum Einsatz kamen.
Überlastete Rettungsdienste und Feuerwehren bei größeren Schadensereignissen einerseits, und frustrierte, demotivierte, weil nicht mehr gebrauchte Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen andererseits waren die Folge.
Die Gremien des Deutschen Roten Kreuzes haben daher eine Umstrukturierung der Einheiten beschlossen. Ziel ist es, den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, die sich aus den Schadensereignissen ergeben können, wie sie in einer modernen Industriegesellschaft möglich sind.
Das Land NRW hat mit dem Erlass vom 23.08.2013 nun auch verbindlich für alle Hilfsorganisationen den Aufbau einer Einsatzeinheit festgeschrieben.
Die Komponenten der DRK-Einsatzeinheit
Eine Einsatzeinheit NRW besteht aus 33 Einsatzkräften mit den Fachdiensten Sanität, Betreuung und Technik. Die einzelnen Komponenten der Einsatzeinheit haben spezifische Aufgaben und Strukturen:
Schnell Einsatz Gruppen (SEG)
Seit 2008 werden aus den Einsatzeinheiten auch so genannte Schnelle Einsatz Gruppen (SEG) gebildet. Unterschieden wird hierbei, ob es sich um einen Sanitäts- oder um einen Betreuungsdiensteinsatz handelt. Je nach Einsatzstichwort rücken dann vorher bestimmte Fahrzeuge zur Einsatzstelle aus. Dies soll innerhalb einer halben Stunde geschehen sein.
Alarmiert werden alle Helfe der Einsatzeiheit. In den Gemeinschaften ist geregelt, welche Fahrzeuge besetzt werden müssen. Eine wichtige Aufgabe ist hier, dass das Material schnell an die Einsatzstelle gelangt.
Wir stellen hier wahlweise die
- SEG Sanität oder die
- SEG Betreuung.
Was bringen Einsatzeinheiten?
Die direkte zeitliche Anbindung der Sanitätsgruppe der Einsatzeinheit an den Rettungsdienst sowie die zeitnahe Einbindung der Betreuungsgruppe in die Hilfeleistung schließt die bisher vorhandene Versorgungslücke zwischen dem Rettungsdienst und dem Katastrophenschutz.
Durch die multifunktionale Struktur der Einsatzeinheit mit ihrer Ausstattung und der Ausbildung des Personals ist das DRK jederzeit in der Lage, den Rettungsdienst bei der Versorgung von Verletzten und Erkrankten wirkungsvoll zu unterstützen, zu ergänzen und ggf. abzulösen. Die von einem Schadensereignis betroffenen, aber unverletzten Menschen werden betreut und versorgt. Je nach Schadenlage unterstützen sich die Sanitäts- und Betreuungsgruppe in ihren Aufgaben.
Die DRK-Einsatzeinheiten kann sowohl als komplette Einheit, als auch in Fachgruppen eingesetzt werden.
Personalstärke und Ausstattung
Die Personalstärke der Einsatzeinheit beträgt 33 Einsatzkräfte. Zu jeder Einsatzeinheit gehört ein Arzt. Der Arzt muss die Qualifikation zum Notarzt ("Fachkundenachweis Rettungsdienst") besitzen. Eine personelle Zweitbesetzung der Einsatzeinheit ist mindestens zu gewährleisten.
Untersuchungen von Schadensereignissen unterhalb der Katastrophenschutzschwelle in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass es in kürzester Zeit zu einer großen Zahl hilfebedürftiger -verletzter und unverletzter- Personen kommt. Der Rettungsdienst konzentriert sich vorrangig auf die Versorgung von Notfallpatienten und deren Transport in die Kliniken.
Da der Rettungsdienst prinzipiell (entsprechend der DIN) für den individuellen Notfall ausgestattet ist, reicht die Ausstattung eines RTW oder KTW in der Regel nur für die Versorgung eines Notfallpatienten aus. Insbesondere mangelt es bei einem Massenanfall von Verletzten an Material, wie Tragen, Decken, Infusionen, Medikamenten, Ruhigstellungsmaterial und Sauerstoff. Außerdem verfügt der Rettungsdienst über keinerlei Möglichkeiten, bei schlechter Witterung z.B. einen überdachten Verbandplatz (Zelt) oder bei Dunkelheit Beleuchtung zu schaffen. Die Einsatzeinheit schließt diese Versorgungslücke.